Vielfraß gegen Überlebenskünstler: Der Schneeballblattkäfer

Der immergrüne Schneeball (Viburnum tinus) erfreut uns im Winter mit seinen an Lorbeer erinnernden immergrünen Blättern und ganz besonders von November bis April mit seinen weißen Blüten. In den wärmeren Monaten bietet der Strauch leider oft ein bejammernswertes Bild. Die Blätter sind fast alle vielfältig durchlöchert, bis hin zur Skelettierung. Schaut man dann näher hin, wimmelt es auf den Blättern von etwa 6 mm langen bräunlichen Käfern, die oft gerade mit der Fortpflanzung beschäftigt sind: der Schneeballblattkäfer (Pyrrhalta Viburni). Berührt man den Strauch, lassen sie sich fallen oder fliegen auf. Sie selbst sind keine so großen Fressschädlinge wie ihre bis 10 cm langen Larven, die zunächst gelblich sind, aber dann zunehmend schwarze Warzen bilden und dadurch schwarz wirken. Im frühen Stadium fressen sie auf der Blattunterseite nur untere Gewebeschichten und lassen oben eine transparente Gewebeschicht übrig (Fensterfraß). Später aber entstehen dann die Löcher von unregelmäßiger Größe (Lochfraß).

Nach 4-5 Wochen verpuppen sich die Larven im Boden, um nach wenigen Wochen zu schlüpfen. Die Weibchen legen etwa 250 bis 300 Eier. Davon werden je 5 in eine angenagte Vertiefung in frischen Treibspitzen gelegt. Während die Käfer im Winter absterben, überwintern die Eier. Im Frühjahr schlüpfen dann die Larven.

Immer wieder sind wir erstaunt, dass der Strauch den oft massenhaften Befall durch den Schneeballkäfer übersteht, der mit der Fressgier seiner Larven kaum noch Blattmaterial zum Überleben des Strauches stehen lässt. Aber der geschädigte Strauch ist in der Lage frische Blätter zu treiben und so die Schädigung zu überleben.

Natürliche Feinde sind Florfliegen und Marienkäfer. Auch der Gärtner selbst kann abhelfen, indem er im Frühjahr die Larven von den Blättern absammelt und durch Leimringe verhindert, dass die ausgewachsenen Larven zum Verpuppen in Richtung Boden wandern. Da der Strauch so überlebensstark ist, kann man auf die chemische Keule verzichten.

Quellen für den Text: Wikipedia / Arbofux

2017-12-27T20:22:56+00:00