nicht immer gern gesehen
Feiner Sand aufgeworfen zwischen Gräsern oder Plattenfugen, der immer wieder neu auftaucht, wenn man ihn gerade beseitigt hat; unterwühlte Gartenwege und Terrassenplatten, Fresslöcher in Fallobst, manchmal schon an verwurmten Früchten auf dem Baum; Prozessionen aus dem Garten zu süßen Leckereien im Haus; vielfältige Betreuung von Blattläusen, die Honigtau produzieren; Gänge um Wurzeln, die die Pflanzen verdörren lassen – das alles schätzen Obstbauer und Gärtner wenig und bezeichnen darum die Ameise als Schädling, zumal sie auch noch kräftig zubeißt oder je nach Art auch sticht und dann juckende Pusteln verursacht.
Die Ameise hat aber durchaus auch positive Seiten: Sie lockert den Boden auf; bringt Biomasse als Dünger in die Erde ein; frisst Schneckeneier. Sie ernährt sich auch von toten Tieren und trägt darum den Titel Gesundheitspolizei; sie verarbeitet abgestorbene Pflanzenteile, auch Totholz, und trägt damit zur Humusbildung bei; sie verbreitet Pflanzensamen un fördert damit die Artenvielfalt. Sie frisst pflanzenfressende Raupen und Käferlarven. So wird sie zurecht auch als Nützling bezeichnet.
Die Ameise, die für all diese Tätigkeiten allein zuständig ist, gibt es natürlich, nicht sondern weltweit über 13000 Arten, die mehr oder weniger auf einzelene Aktivitäten spezialisiert sind. In Deutschland gibt es etwa 115 Arten. Ihre Familie (lateinisch Formicidae) gehört zu der Insektenordnung der Hautflügler, wie die Wespen oder die Bienen. Flügel haben aber nur die Königinnen zur Zeit der Paarung und die Männchen.
Ameisen leben in Staaten, kleineren von einigen hundert und größeren mit bis zu einer Million Tieren. In diesen Staaten hat jede einzelne Ameise nach dem Prinzip der Arbeitsteilung festgelegte Aufgaben zu verrichten. Männchen dienen nur dazu, die Königinnen zu befruchten, Königinnen nur, um Eier zu legen, alle anderen sind nicht fortpflanzungsfähig. Die einen suchen Futter, andere füttern den Nachwuchs, wieder andere bauen das Nest, erhalten es,und andere verteidigen es . Sie ernähren sich vorwiegend von anderen Kerbtieren, auch von Aas, haben aber auch als Zusatznahrung Honigtau ,Samen und besonders eiweißhaltige Bestandteile von selbstgezüchteten (!)Pilzen.
Was tun, wenn man sie nicht haben will?
Als schädliche Amerisen werden die nur etwa 1 mm großen Pharaoameisen bezeichnet, die aus wärmeren Regionene eingeschleppt wurden und sich gerne an Wärmequellen in Häusern aufhalten, im Freien aber nicht überleben können. Bekämpfen kann sie ebenso wie die holzzerrstörenden Ameisen nur der Fachmann.
Dagegen sind die RotenWaldameisen geschützt. Ihre Nester dürfen auch im Garten nicht zerstört werden. Ein Natuschutzexperte könnte sie zur Not umsiedeln.
Giftfrei lässt sich gegen störende Ameisennester durch Umsiedlung vorgehen: Ein mit feuchter Holzwolle oder Stroh ausgestopfter umgekehrter Blumentopf ohne Loch wird umgekehrt auf ein Ameisennest gestellt. Nach ein paar Tagen sollen die Ameisen in den Topf umgezogen sein und können so irgendwo anders hin gebracht werden.
Stark riechende Geruchstoffe vertreiben Ameisen: Farnkraut, Wachholderblätter, Gewürznelken, Majoran, Lavendelöl, Teebaumöl, Chili, Zimt, Zitronensaft usw.
Radikal wirken kochendes Wasser, Backpulver, Nematoden (Fadewürmer), die man im Fachhandel erwerben kann.
Übrigens mögen Spechte, Rotkehlchen, Spitzmäuse Ameisenlöwen und viele andere Tiere Ameisen zum Fressen gern …
Quellen: diverse